LEA
Briefkastenspiel
Das Briefkastenspiel
wurde zur Untersuchung der visuellen Erkennbarkeit von Linienrichtun-gen
entworfen. Einige Kinder und Erwachsene mit Hirnschädigungen könnten
fähig sein, ei-nen „Brief“ (die Plastikkarte, die einen
Brief simuliert) in die richtige Richtung zu drehen, wenn die Aufgabe
heißt, ihn durch den Schlitz zu stecken, sind jedoch unfähig,
die Richtung des Schlitzes anzugeben, wenn keine Handfunktion involviert
ist. „Die Hand sieht, aber nicht die Augen!“
Gebrauchsanweisung
Wenn es scheint,
dass ein Kind oder eine ältere Person Probleme damit hat, was mit
verschie-denen Richtungen/Orientierungen gemeint sein könnte, erforscht
man den Schlitz des LEA Briefkastenspiels in vertikaler, horizontaler
und gekippter Position, in dem man taktile und kinestetische Informationen
benutzt. Der Person wird das Konzept „vertikal“, „horizontal“
und „gekippt/schief“ gelehrt.
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Man versucht
zusammen mit dem Kind herauszufinden, wie seine/ihre Hand oder ein
Lineal entlang des Schlitzes in verschiedenen Richtungen platziert
werden muss, um zu beobachten, ob das Handgelenk und die Fingerbewegungen
normal oder zumindest gut genug sind, eine Drehung der Hand oder eines
Lineals in die verschiedenen Rich-tungen zu erlauben.
- Man gibt dem Kind die weiße
Karte in einer Ausrichtung, die sich von der Richtung des Briefkastenschlitzes
unterscheidet und bittet das Kind den „Brief“ in die „Brief-kastenöffnung“
zu werfen. Die Bewegungen des Handgelenks und der Finger werden dabei
genau beobachtet. Wenn der Briefumschlag in die richtige Richtung gedreht
wurde, während er sich dem Schlitz näherte, ist eine visuelle
Information zur Planung der Handgelenks- und Fingerbewegungen vorhanden
(eine Funktion des Parietallap-pens). Wenn dies möglich ist, fährt
man mit einer rein visuellen Aufgabe fort.
-
Man zeigt
den Briefkasten in etwa einem halben Meter Entfernung in verschiedenen
Richtungen und fragt das Kind, ob ein Lineal oder, wie hier, ein Rechteck
in der Hand des Kindes in der gleichen Richtung ist, wie der Schlitz
(Bild) oder soll man die Rich-tung ändern. Wenn dies, auch nach
mehreren Versuchen nicht korrekt wahrgenom-men wird, ist die rein
visuelle Analyse der Orientierung von Linien schwierig oder unmöglich
(Funktion des Temporallappens). – Viele Kinder betrachten diese
Aufgabe als nicht sinnvoll und versuchen das Objekt wie zuvor durch
den Schlitz zu werfen. In diesem Fall bittet man einen Erwachsenen
(vortäuschend nicht zu wissen, was zu tun sei) das Objekt zu
drehen und bittet das Kind zu sagen, wenn es die gleiche Richtung
hat, wie der Schlitz.
Wenn die grundlegende
Erkennung von Richtungen betroffen ist, kann die Wahrnehmung geometrischer
Formen und Strichzeichnungen schwierig sein und sollte genau untersucht
werden.
Wenn das Kind
kein Konzept der Ausrichtung von Linien hat, benutzt man die visuotakti-len
breiten schwarzen Linien auf dem Lichtkasten und fährt man mit kleinen
Autos auf den Linien entlang und dreht die Linien in verschiedene Richtungen.
Dann fährt man die Autos auf flachen dunklen Linien entlang. Wenn
das Kind das Auto entlang der Linie be-wegen kann, dreht man die Linien
um 90 Grad. Wenn das Kind das Auto weiterhin in die vorherige Richtung
bewegt, beruht die Funktion auf dem motorischen Gedächtnis und nicht
auf visueller Information.
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