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Nahsehschärfeteste: Lea Symbol Reihentest mit 100% Buchstabenabstand und auf der Rückseite mit 50% und 25% Buchstabenabstand. |
Nahsehschärfe, Reihentest mit den Lea Symbolen und den Lea Zahlen
1. Man benutzt entweder die Nahsehschärfetafel, den LEA-Screener oder – im Fall hochgradigerer Sehbehinderung – den unteren Teil der Testtafel für die Ferne. Man bestimmt die Bezeichnungen der Symbole oder entscheidet sich für das Zeigen als Methode der Antwort. Man misst die Sehschärfe in 40 cm binokular und dann monokular. Es ist wichtig, die Sehschärfe auch in der Entfernung zu beurteilen, in der das Kind bevorzugt Bilder und Texte anzusehen. Man bittet das Kind den Test in der Entfernung und in dem Winkel zu halten in der es für sie/ihn bequem ist und misst die Sehschärfe in dieser Entfernung. Wenn das Kind eine Nahkorrektion benötigt und diese verfügbar ist, nutzt man diese während der Messung.
Testsituation unter Benutzung des Reihentests mit den Lea Symbolen und Lea Zahlen
2. 2.Man notiert die Ergebnisse als M-Wert* und die genutzte Entfernung und kalkuliert den Sehschärfewert durch Division der genutzten Entfernung (in Metern) durch den M-Wert, d.h. wenn das Kind 3.2M in 30 cm las (30 cm = 0,3 m), dann ist 0,3/3,2 = 3/32 = 6/60. Wenn die dezimale Schreibweise verwendet wird, kalkuliert man wie folgt: 0,3/3,2 = 3/3,2 = 0,1. Wenn die amerikanische 20/20 Schreibweise verwendet wird ist es 0,3/3,2 = 3/3,2 = 1/10 = 20/200. Wenn die Kalkulation zu schwierig erscheint, informiert man den Augenarzt oder Optometristen über den M-Wert und die genutzte Entfernung. Wenn man die 40 cm Nahsehschärfekarte in der Standardentfernung benutzt, kann man den Sehschärfewert direkt neben der vom Kind gelesenen Reihe ablesen.
*(Der M-Wert ist die physikalische, gedruckte Größe der Optotype. Ein 3.2M Optotyp entspricht der Sehschärfe von 1,0 (6/6, 20/20) in einer Entfernung von 3,2 m, einem 9.5M Optotyp in einer Entfernung von 9,5 Metern.)
3. Wenn die binokulare Sehschärfe geringer ist, als die Sehschärfe des einzelnen besseren Auges, erforscht man mit dem Kind, ob das Auge mit der schlechteren Sehschärfe bei anspruchsvollen Nahaufgaben abgedeckt werden soll, um das Sehen zu verbessern oder ob die Abdeckung das Sehen stört. Manchmal kann die Unschärfe durch einen kleinen Schielwinkel verursacht sein, der durch Brillengläser korrigiert werden könnte und sollte dem Low Vision Optometristen oder dem Augenarzt des Kindes (wenn vorhanden) mitgeteilt werden.
In einigen Fällen wird man herausfinden, dass die Sehschärfe in der bevorzugten Entfernung geringer ist, als in der 40 cm Standardentfernung. Das zeigt, dass das Kind ein größeres, wenn auch unscharfes Bild bevorzugt. Wenn möglich, bittet man den Optometristen herauszufinden, ob das Bild mit entsprechenden Lesegläsern für diese Entfernung verbessert werden kann.