Bestimmung der Sehschärfe in der FerneIdealerweise sollte die Messung bei Benutzung der Standardbeleuchtung durchgeführt werden, zum Zweck von Berichten (WHO/PBL/03.91). Daher wurde der kleine EDTRS Lichtkasten für Schulen und berufliche Gesundheitsstationen entworfen. Die nicht beleuchteten Sehschärfetesttafeln können an Stellen mit guter Beleuchtung benutzt werden. In Entwicklungsländern heißt das, dass oftmals draußen getestet wird. Man sollte sicherstellen, dass das Kind nicht von der weißen Testoberfläche geblendet ist. Es ist ebenso wichtig, die vorhandene Sehschärfe bei den täglichen Arbeiten im Klassenraum oder im Tagespflegezentrum zu messen. 1. Man beginnt mit der Messung in 3 oder 4 Metern Entfernung abhängig davon, welchen Test man benutzt und man nähert sich dem Kind bis es 3 der 4 größten Symbole richtig erkannt hat oder bis das Kind den Test bequem erkennen kann
2. Aufzeichnung des Ergebnisses: Man notiert den M-Wert und die Entfernung in welcher er wahrgenommen wurde, wenn man den Lea Screener verwendet hat. Man kalkuliert den Sehschärfewert, indem man die benutzte Entfernung (in Metern) durch den M-Wert teilt, d.h. wenn man in einer Entfernung von 1,5 m gemessen hat und der Schwellenwert des Kindes bei 15M lag, ist der Sehschärfewert: 1,5/15 = 6/60 (0,1, 20/200). Ebenso misst man die monokularen Werte und notiert die Ergebnisse. Wenn man in der Standardentfernung der Tafeln gemessen hat, wofür die Sehschärfewerte auf die Tafel gedruckt sind, notiert man den Sehschärfewert der neben der Reihe steht, die das Kind noch lesen konnte. Wenn man die Tafel in einer geringeren Entfernung benutzt hat, muss man den Sehschärfewert berechnen, indem man ihn durch die Standardentfernung teilt und mit der benutzten Entfernung multipliziert. Zum Beispiel, wenn man einen 3 Meter Test in 1,5 m Entfernung benutzt hat, ist die Sehschärfe 1,5/3 x dem Wert der kleinsten Reihe, die das Kind lesen konnte oder die Hälfte dieses Wertes. Wenn die Entfernung 1 m betrug, ist der korrekte Sehschärfewert 1/3 des aufgedruckten Wertes neben der kleinsten Reihe, die das Kind sehen konnte. Der Unterschied zwischen den Ergebnissen, die man bei Benutzung heller Raumbeleuchtung oder der Tafel im Lichtkasten erhält, ist gewöhnlich gering, oftmals weniger als eine Reihe. Folglich sind der LEA-Screener oder die 15-reihige Klapptafel kombiniert mit der Nahtesttafel annehmbare Arbeitsmittel wenn die Schule oder der Tester keinen Lichtkasten hat. Die notierten Ergebnisse liefern vorläufige Informationen über die Größe des an die Tafel geschriebenen Textes welche das Kind mit ihrer/seiner vorhandenen Brillenkorrektion (wenn genutzt) oder ohne Brille (mit Schwierigkeiten) sehen kann. Da jedoch die Texte an der Tafel einen geringeren Kontrast haben als die Symbole auf den Sehtesttafeln, ist es notwendig, die Lesbarkeit der Handschrift des Lehrers in der tatsächlichen Klassenraumsituation zu messen, d.h. wie ist die Größe die das Kind erkennen kann, wenn es an seinem gewöhnlichen Platz sitzt. Man beachte: Wenn die Sehschärfe in der Nähe besser ist als die in der Ferne, ist der gewöhnlichste Grund Myopie, Kurzsichtigkeit, bei der eine Brille benötigt wird. Nystagmus, zitternde Augen kann ebenso die Ursache sein, weil ein Nystagmus oftmals weniger stört, wenn man nahe Objekte betrachtet. Umgekehrt, wenn die Sehschärfe in der Ferne besser ist als in der Nähe, kann das Kind entweder weitsichtig sein oder kann eine beeinträchtige Scharfstellung, Akkommodation haben. Wenn man einfache Plusgläser hat, kann man selbst herausfinden, ob diese dem Kind helfen, besser in nahen Entfernungen zu sehen. Streifensehschärfemessungen werden meist bei der Beurteilung des Sehens von Kleinstkindern verwendet. Wenn das Kind eine Sehschärfe weniger als 3/60 (0.05,20/400) hat, ist es diagnostisch wichtig auch die Streifensehschärfe zu messen (siehe LEA GRATINGS (in English)), weil diese viel besser als auf der Grundlage der Optotypensehschärfe erwartet sein kann.
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