LEA SYMBOLS®
Nah- und Distanzscreener

Die am effektivsten arbeitenden Sehschärfescreenings um amblyope Augen zu entdecken, nutzen Nah- und Fernteste. Wenn man Kinder testet, die jünger als 4 Jahre alt sind, ist das Testen sehr viel einfacher, wenn die Kinder zuvor die Möglichkeit hatten, mit den Testsymbolen zu spielen. Dies kann arrangiert werden, indem man die Testsymbole der Information die man den Eltern als eine Einladung zur Teilnahme an einer Screeninguntersuchung sendet oder gibt, beifügt. Die Eltern können auch das LEA SYMBOLS® game auf der Lea-Test Homepage spielen. Gerade vor dem Test können die Kinder mit dem LEA Puzzle spielen, da dies wirksam die Ängste herabsetzt und die Testsituation als Spielsituation einführt.

Das Nahsehen ist im Leben eines kleinen Kindes funktionell wichtiger als das Sehen in der Ferne. Das Kind ist ferner mehr an das Sehen in der Nähe als in größeren Entfernungen gewöhnt. Daher wird das Kind mit der Testsituation besser vertraut gemacht, wenn die Teste in der Nähe eingeführt werden. Kleine Kinder sind in der Nähe einfacher zu testen, als in einer Entfernung von 3 Metern. Im seltenen Fall einer Myopie wird man herausfinden, dass das Kind ein brauchbares Nahsehen hat und die Eltern (und man selbst) werden nicht alarmiert werden, wenn das Kind während des Ferntestes nicht gut sieht.

Die Zielgruppe der Bevölkerung des Amblyopiescreenings sind, wie bei jedem Screening, symptomfreie Kinder. Wenn ein Kind Symptome irgendeiner Art (Strabismus, Kneifen der Augen während des Tests, den Kopf neigt oder dreht, juckende oder rote Augen etc.) hat, sollte es einer Behandlung, unabhängig vom Sehschärfewert, unterzogen werden.

Die LEA Symbol Amblyopie Screener sehen anders, als die anderen LEA Symbolteste aus. Der graue Hintergrund wurde aus zwei Gründen gewählt: 1. in Entwicklungsländern ist der Staub nicht während des Tages auf dem Test zu sehen und am Abend kann er abgewaschen werden, 2. da die weiße Fläche kleiner ist, blendet der Test photophobische Kinder nicht.

Die Reihen der Screener Nahsehschärfekarte sind weiter auseinander, als beim Standardtest (#250800). Dadurch wissen der Tester und das Kind leichter, in welcher Reihe es Lesen soll. Folglich wird das Testen entspannter und geht schneller. Bei den Ferntesten ist nur eine Reihe auf einer Seite sichtbar und es gibt zwei Seiten von jeder Symbolgröße. Denn wenn das Kind in einer bestimmten Reihe mehrere Fehler macht, diese jedoch unmittelbar korrigiert, kann der Tester das Kind bitten, die andere Reihe der gleichen Größe zu lesen.

Gebrauchsanweisung für Nah- und Ferntest

Man vereinbart eine Methode der Kommunikation, so wie Benennen (Bezeichnen) oder Zeigen. Man entscheidet mit dem Kind, welche Namen gewählt werden, um die Symbole zu identifizieren. Wenn nötig, kann man mit dem LEA Puzzle (#251600) oder der Referenzkarte (#251700) üben.

Man beginnt mit dem beidäugigen Test in der Nähe. Man zeigt auf jedes der vier Symbole (Kreis, Haus, Apfel, Viereck) in der obersten Reihe der Nahtestkarte und beobachtet die Reaktionen in Bezug auf Verständnis, Geschwindigkeit und Genauigkeit.

Man bittet das Kind jeweils nur das erste Symbol jeder Reihe zu identifizieren.

Man wiederholt diesen Vorgang für jede oder jede zweite Reihe (man bewegt sich auf der Nahtestkarte schnell nach unten, um zu vermeiden, dass das Kind müde wird; beim Ferntest geht man zur nächsten Größe, blättert zwei Seiten weiter) bis das Kind zögert oder ein Symbol falsch erkennt.

Man geht nun eine Reihe zurück und bittet das Kind alle Symbole dieser Reihe zu identifizieren.

Wenn das Kind alle Symbole richtig identifiziert, geht man eine Reihe weiter nach unten und bittet das Kind alle Symbole in dieser Reihe zu identifizieren. Das Kind kann genauer akkommodiert haben und daher oft die Symbole in dieser Reihe lesen, obwohl zuvor der erste Optotyp falsch wahrgenommen wurde.

Wenn das Kind ein Symbol überspringt, bitte man das Kind, es erneut zu versuchen, nachdem man kurzzeitig auf das Symbol gezeigt hat. Man sollte den Finger oder den Holzzeigestock (niemals einen Kugelschreiber oder Bleistift) nicht auf dem Symbol belassen, da das eine visuelle Referenz gibt, die die Fixation unterstützt.

Wenn das Kind in der Testsituation in der Nähe nicht gut mitarbeitet, lässt man es unter Verwendung des Training Test, welcher aus der Rubrik „Informationen für Eltern“ ausgedruckt werden kann, trainieren. Wenn nach 2-3 Wochen Training ein drei Jahre altes Kind „nicht kooperiert“, muss das Kind weiter überwiesen werden. Ein Grund für schlechte Kooperation kann sein, dass das Kind die Symbole nicht sieht! Daher ist es zwingend notwendig, bevor eine Diagnose über zurückgebliebene intellektuelle Entwicklung gestellt wird, zu erkennen, dass die sensorischen Funktionen normal sind. Dies beinhaltet nicht nur die Sehschärfe sondern ebenso andere visuell kortikale Funktionen und das Hören.

Testung in einer Entfernung von 3 Metern

Nach dem Nahtest macht man das Kind mit dem Ferntest bekannt, in dem man sagt: „Lass uns auf die gleichen Symbole ein bisschen weiter weg schauen.“. Man bewegt die Karte allmählich bis auf 3 Meter Entfernung zurück, während man das Kind ansieht, um Anzeichen von Unaufmerksamkeit zu beobachten. Wenn das Kind das Interesse verliert, bewegt man sich auf 2 Meter oder einen Meter Entfernung. Man sollte immer innerhalb des visuellen Umkreises des Kindes testen. Ältere Kinder können sofort vom Nahtest auf den Ferntest wechseln.

Nachdem man beidäugig (binokular) getestet hat, fährt man mit dem Test von jedem Auge einzeln fort. Man nutzt zur Okklusion des kindlichen Auges zwei Brillen ohne optische Wirkung, eine nach der andern oder die spezielle Screeningbrille. Dies ist die am wenigsten störende Art eines Okkluders für Kinder.
Screeningbrille zur Okklusion

Hersteller: Tiara Fashion Ltd
email: tiara@tiarafashion.fi

Beim monokularen Test folgt man dem gleichen Verfahren, wie beim beidäugigen/binokularen Test.

Wenn die Nahsehtestkarte in einer Entfernung von 40 cm und die Ferntestkarte in 3 m Entfernung gehalten wird, ist der Sehschärfewert am Rand angrenzend an die Reihe ausgewiesen. Die Sehschärfe wird notiert als die letzte Reihe in der mindestens 3 von den 5 Symbolen richtig erkannt wurden.

Man sollte immer bis zum Schwellenwert testen

so, dass man die Unterschiede der Sehschärfe zwischen beiden Augen messen kann.

Die Teste werden mit einer Schlüsselkarte ausgeliefert. Zur Bequemlichkeit hat die Nahsehtestkarte eine Schlüssellinie im unteren Teil. Jedoch ist die Benennung der Symbole der sehr viel schnellere Weg einer Reaktion und man kann hören, wenn das Kind zögert oder anfängt das Interesse zu verlieren.

Monokularer Nahsehtest

Als Teil des Sehschärfescreenings ist der monokularer Test in der Nähe oft viel früher möglich, als ein Test in der Ferne. Beim Testen sehr kleiner Kinder kann das die einzige Möglichkeit sein, einen monokularen Wert zu ermitteln.

Der monokulare Test in der Nähe ist im Alter von 6-7 Jahren von besonderem Interesse: Wenn die Sehschärfe in der Ferne geringer geworden ist, als sie im Alter von 4 Jahren war oder wenn es einen Unterschied zwischen den beiden Augen gibt, kann das Messen der Nahsehschärfe folgende Diagnose ergeben: Wenn die Nahsehschärfewerte symmetrisch und besser als die Werte in der Ferne sind, kann die Veränderung der Sehschärfe in der Ferne nur durch geringe Myopie (Kurzsichtigkeit) verursacht sein, welche nicht zu korrigiert werden braucht. Das Kind braucht nicht überwiesen zu werden. Das führt zur Verringerung der Kosten für Sehschärfenscreenings und gleichzeitig führt es zur Steigerung der Qualität der Arbeit.

Wenn ein Abfall bei beidem, dem Fern- und Nahsehschärfewert, vorhanden ist, ist der Grund im Allgemeinen eine Veränderung des Refraktionsfehlers, kann aber auch durch eine Erkrankung verursacht sein. Deshalb muss das Kind überwiesen werden.

Bewertung der Testergebnisse

Im Alter von vier Jahren nutzen die meisten westlichen Länder ein Ausschlusskriterium von 0,5 für das beidäugige / binokulare Sehen, um große Refraktionsfehler und zuvor unentdeckte Fälle beidäugiger Sehschädigung zu finden, da diese die allgemeine kindliche Entwicklung beeinflussen können.

Im Schulalter sollte das Ausschlusskriterium nicht nur der einzelne Sehschärfenwert sein, sondern auf den speziellen Bedürfnissen des Kindes basieren: Für kleine und mittelgroße Kinder, die nahe der Tafel sitzen, wird wohl eine beidäugige / binokulare Sehschärfe von 0,2 - 0,3 im Klassenraum ausreichend sein. Größere Kinder, für die es erforderlich ist, hinten zu sitzen, werden eine Sehschärfe von 0,8 oder besser im Klassenraum brauchen. Wenn Kinder überwiesen werden, die nur geringe Myopien haben, sind die Überweisungskosten hoch. An vielen Orten bekommen Kinder diese schwachen Brillen, welche sie nicht benötigen, verschrieben. Dies sind beträchtliche Extrakosten für die Familien.

Es sollte klar daran erinnert werden, dass ein Sehschärfescreening bei Kindern die älter als 8-9 Jahre sind, arrangiert wird, um die Kinder zu finden, die Brillen benötigen um gut an der Tafel zu sehen. Man schaut nicht nach Amblyopien oder Krankheiten und daher ist der entscheidende Faktor, ob das Kind in der Klasse gut genug sehen kann oder nicht.

Es gibt eine weitere Sache, die ich gerne betonen würde: altersentsprechende Sehschärfewerte bei einem Sehschärfenscreening garantieren nicht, dass das Sehen normal ist. Cerebrale Sehstörungen (CVI), Netzhautdegenerationen oder Verletzungen des Sehnervs beeinflussen nicht immer die Sehschärfe bei hohen Kontrasten, auch wenn sie schon Sehverschlechterungen bei niedrigem Kontrast oder Gesichtsfeldausfälle oder Verluste bei der visuellen Wahrnehmung verursachen. Die Symptome von Gehirnverletzungen und Augen- oder Sehbahnenstörungen sollten besser bekannt sein, da es heutzutage Jahre dauern kann, bis ein Kind Rehabilitierung erhält und ein(e) Sonderpädagog(in) zur Hilfe kommt.


M-wert, der metrische Wert ist die Entfernung in Metern in welcher der Referenzoptotyp C unter einem Sehwinkel von 5’ gesehen wird.

[ Gebrauchsanleitungen I Pädiatrische Teste I Sehteste ]