FarbensehenNeurale Funktionen des FarbensehensDie Erkennbarkeit von Farben basiert auf drei unterschiedlichen neuralen Funktionen:
![]() Bild 1: Die Absorptionskurven der drei Zapfengruppen zeigen, dass jede Zelle Lichtenergie innerhalb eines weiten Gebietes des Farbspektrums absorbiert. Neurale Impulse von allen drei Zapfenarten ausgehend, aktivieren selektiv die Zellen der Ganglionzellschicht von wo aus die Impulse durch und die Sehbahnen zum primären visuellen Kortex übermittelt werden, von dort gehen die Informationen zur weiteren Analyse zu den auf Farben spezialisierten Gebiete. Die drei Zapfenarten werden als L-Zapfen (langwelliger Spektralbereich oder „rotempfindlich“), M-Zapfen (mittelwelliger Spektralbereich oder „grünempfindlich“) und S-Zapfen (kurzwelliger Spektralbereich oder „blauempfindlich“) bezeichnet. Die L- und M-Zapfen stellen mit 85 bis 90 Prozent die Mehrheit der Zapfen dar.
Die Verteilung der Zapfen variiert an den unterschiedlichen Stellen der Netzhaut: S-Zapfen befinden sich nicht im Zentrum der Fovea sondern sind in einem kreisförmigen Gebiet, etwa 2° um das Zentrum der Fovea herum, konzentriert. Unterschiede bei der Zapfenverteilung sind wahrscheinlich nicht so bedeutend, da die Integration und der Vergleich der verschiedenen Zapfenarten (d.h. L versus M und separat L und M versus S) wahrscheinlich auf der gleichen Grundlage in jedem Einheitsgebiet des Farbraums veranlasst wird. Die Abwesenheit von S-Zapfen in der Foveola wird wahrscheinlich durch das Gebiet des Farbraums welches die Foveola beinhaltet kompensiert. Ergebnisse der Farbsehteste unterscheiden sich wegen der ungleichen Verteilung der Zapfen als Funktion der Größe des Farbstimulus. Im peripheren Gebiet haben wir alle auf Grund kleiner Teststimuli mangelhafte Farbwahrnehmung. Im täglichen Leben sind wir uns, wegen der komplizierten Summe der Gehirnfunktionen, nicht über die Schwankungen bei der Farbwahrnehmung in den unterschiedlichen Teilen des Gesichtsfeldes bewusst.
|